So berechnen Sie die Dimensionierung Ihrer Solaranlage
Viele Einfamilienhausbesitzer fragen sich, welche Größe ihre Photovoltaikanlage haben sollte. Die ideale Größe gibt es jedoch nicht. Vielmehr hängt die empfehlenswerte Anlagengröße vom Stromverbrauch, der verfügbaren Dachfläche und den Prioritäten des Hausbesitzers ab – wie beispielsweise Wirtschaftlichkeit, Autarkie oder Klimaschutz. In diesem Artikel erklären wir, was Sie bei der Dimensionierung Ihrer PV-Anlage beachten sollten.
Berechnung des maximalen Stromertrags
1. Sonneneinstrahlung am Standort
Es ist wichtig zu überprüfen, wie viel Kilowatt peak (kWp) an Photovoltaik auf der vorhandenen Dachfläche installiert werden können. Je nach Sonneneinstrahlung, Dachgröße und Ausrichtung Ihres Daches ergibt sich so ein theoretisch möglicher Anlagenertrag. In Norddeutschland liegt die Sonneneinstrahlung bei unter 1110 kWh/m², während die Strahlung im Süden Bayerns und Baden-Württembergs teilweise über 1300 kWh/m² beträgt. Daher haben Sie mit einer Anlage in Süddeutschland höhere Erträge als mit einer Anlage vergleichbarer Größe in Norddeutschland. Auch darf eine Anlage in Bayern etwas kleiner sein als eine Anlage gleicher Leistung auf Norderney. Bei der Ertragsberechnung Ihrer Anlage durch uns wird immer auch die örtliche Sonneneinstrahlung einbezogen und ein individueller standortabhängiger Ertrag ermittelt.
2. Vorhandene Dachfläche
Nachdem wir den möglichen Anlagenertrag anhand der Lage des Grundstücks pro Quadratmeter ermittelt haben, ist der nächste Schritt, herauszufinden, wie viel Dachfläche überhaupt für die Realisierung des Projekts zur Verfügung steht. Hierzu können Sie uns Fotos Ihrer Dachfläche zusenden oder wir vereinbaren einen Besichtigungstermin vor Ort. Es kann jedoch sein, dass manche Teile des Daches nicht für die Installation von Photovoltaikmodulen geeignet sind – beispielsweise weil umliegende Objekte die PV-Module verschatten würden. Außerdem gibt es einen Mindestabstand, den man zum Nachbargebäude einhalten muss.
3. Neigung & Ausrichtung der Dachfläche
Sowohl die Ausrichtung als auch der Neigungswinkel der Photovoltaikmodule beeinflussen den Ertrag. Eine Anlage, die nach Süden ausgerichtet ist und einen Neigungswinkel von 30 Grad hat, erzielt einen höheren Ertrag als eine Anlage mit Nordostausrichtung. Das bedeutet, dass eine Anlage mit schlechter Ausrichtung etwas größer sein kann als eine optimal ausgerichtete Anlage. Bei einem Einfamilienhaus mit Nordausrichtung kann die Installation einer PV-Anlage grundsätzlich infrage gestellt werden.
Um die maximale Größe einer Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach zu bestimmen, musst du zunächst die Module auswählen, die du installieren möchtest. Ein Solarmodul nimmt etwa 2 Quadratmeter ein. Wenn du also deine verfügbare Dachfläche durch 2 teilst, erhältst du die maximale Anzahl an Modulen, die du theoretisch installieren kannst. Als nächstes multiplizierst du die Modulanzahl mit der Leistung der eingesetzten Module. Moderne Photovoltaikmodule können bis zu 400 Watt erzeugen. Wenn du also deine Modulanzahl mit 400 Watt (0,4 kWp) multiplizierst, erhältst du die maximale realisierbare Anlagenleistung in Kilowatt Peak (kWp). Zur Ermittlung des durchschnittlichen jährlichen Stromertrags der Anlage multiplizierst du die Anlagenleistung in kWp mit dem für Deutschland üblichen spezifischen Solarertrag in kWh pro kWp.
Gewünschte Größe Ihrer Photovoltaikanlage
1. Ihr jährlicher Stromverbrauch
Es gibt verschiedene Faktoren, die bei der Dimensionierung Ihrer Photovoltaikanlage eine Rolle spielen. Ein entscheidender Faktor ist Ihr durchschnittlicher jährlicher Stromverbrauch. Diesen können Sie durch Bildung eines Durchschnittswertes aus Ihren letzten Stromrechnungen ermitteln. Je nach Anlagengröße können Sie einen bestimmten Anteil Ihres Stromverbrauchs durch Ihre Photovoltaikanlage decken. Wenn Sie zum Beispiel eine kleine Anlage wählen, können Sie in der Regel einen höheren Anteil Ihres Strombedarfs decken als bei Überdimensionierung der Anlage.
2. Gewünschter Eigenverbrauchsanteil (Autarkiegrad)
Wenn Sie sich für eine hohe Autarkie und einen hohen Eigenverbrauch entscheiden, können Sie Ihre Photovoltaikanlage etwas größer dimensionieren und mit einem Stromspeicher kombinieren. Auf diese Weise können Sie tagsüber erzeugten Strom speichern und nachts oder zu anderen Zeiten nutzen, wenn Ihre Anlage normalerweise nicht produziert. Selbst ohne Erweiterung der Anlagengröße ist es möglich, den Eigenverbrauch durch einen Stromspeicher zu erhöhen. Wenn Sie jedoch die Größe Ihrer PV-Anlage bewusst vergrößern, steigern Sie auch Ihre regelmäßigen Stromüberschüsse. Diese überschüssige Energie kann dann gespeichert und genutzt werden, um elektronische Geräte zu betreiben oder um eine Wärmepumpe mit Strom zu versorgen. Dies trägt dazu bei, Ihre Autarkie und Ihren Eigenverbrauch zu steigern.
3. Die Wirtschaftlichkeit
Eine große Photovoltaikanlage und ein entsprechend dimensionierter Stromspeicher ermöglichen es, zu 100% autark zu sein. In der Regel können solche Konzepte aber noch nicht wirtschaftlich umgesetzt werden. Die Mehrkosten für einen größeren Speicher und zusätzliche Module, die 100% Autarkie ermöglichen, stehen oft in keinem Verhältnis zum Gewinn. Die zusätzlichen Module decken dann hauptsächlich gelegentliche Verbrauchsspitzen, werden aber nicht zur ständigen Stromversorgung benötigt. Eine sinnvoll dimensionierte Anlage mit einem Stromspeicher erreicht in der Regel einen Eigenverbrauchsanteil von 60-80%, ist damit aber deutlich wirtschaftlicher als eine stromautarke Lösung. Generell sollten Sie sich vor dem Kauf überlegen, welche Erwartungen Sie an die Unabhängigkeit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Photovoltaikanlage stellen. Entsprechend Ihrer Vorstellungen finden wir dann die perfekte Anlagengröße für Sie.
4. Die richtige Modul-Auswahl
Wenn Sie nur wenig Dachfläche für Ihre Anlage zur Verfügung haben, sollten Sie monokristalline Module in Betracht ziehen. Diese weisen einen höheren Wirkungsgrad auf als polykristalline Module und erzielen somit den gleichen Ertrag auf geringerer Fläche. Falls Sie jedoch überschüssigen Platz auf dem Dach haben, können günstigere polykristalline Module die bessere Wahl sein.
Fazit & Tipp
Sie sind sich nicht sicher, welchen Eigenverbrauchsanteil Sie anstreben oder wie groß Ihre nutzbare Dachfläche ist? Kein Problem. In diesem Fall dimensioniert Energietechnik Pahl Ihre PV-Anlage anhand Ihres durchschnittlichen Stromverbrauchs. Hierbei achten wir besonders darauf, die für Sie wirtschaftlichste Lösung zu finden. Wenn Sie anschließend mehr Unabhängigkeit wünschen oder mit einer Änderung Ihres Verbrauchs rechnen, dimensionieren wir Ihre PV-Anlage gerne auch größer.